*** Höke´s Gesundheitsratgeber im März 2023 *** Diagnose Arthrose: Warum schmerzen die Gelenke?

04. März 2023

Unser Tipp aus der Apotheke: Rechtzeitig dem Gelenkverschleiß entgegentreten  🦵🦴🤸

Unser Körper wird jeden Tag aufs Neue gefordert. Eine Vielzahl von komplexen Vorgängen muss sowohl gleichzeitig als auch koordiniert ablaufen. Vor allem die willentlich gesteuerte Bewegung unseres Körpers und sportliche Aktivitäten beanspruchen die beteiligten Gliedmaßen. Die „Gelenkabnutzung“, die hierbei im Verlaufe des Alters zunimmt, kann unter bestimmten Umständen nicht mehr ausreichend kompensiert werden. Man spricht dann von einer degenerativen Gelenkerkrankung, die Arthrose. Risikofaktoren hierfür sind unter anderem ein Übermaß an Belastung, Übergewicht, angeborene Fehlstellungen, Verletzungen, Gelenkentzündungen sowie Osteoporose. Es kommt zu Knochen- und Knorpelveränderungen und einem komplexen Entzündungsgeschehen, welches weitere Veränderungen im Gelenk und zunehmend auch Schmerzen verursacht.

Grundsätzlich kann jedes Gelenk von arthrotischen Veränderungen betroffen sein, am häufigsten ist die Erkrankung hierzulande aber im Kniegelenk lokalisiert. Das verwundert nicht, wenn wir uns vorstellen, wie viel Körpergewicht „abgepuffert“ und Arbeit verrichtet werden muss, um uns den aufrechten Stand, Gang und die kontinuierlichen Bewegungen zu ermöglichen. Treten Gelenkschmerzen auf, kann der Arzt sich nach einem ausführlichen Gespräch, wann und wo der Schmerz auftritt, über bildgebende Verfahren, wie beispielweise Röntgen, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT), ein besseres Urteil über das Vorhandensein und das Stadium einer Arthrose machen.

Ziel ist, die Schmerzfreiheit unter normaler Belastung zu gewährleisten sowie die Verhinderung von Bewegungseinschränkungen und dem Fortschreiten der Gelenkveränderungen. Hierzu stehen sowohl operative, z.B.: Knorpeltransplantation oder Endoprothetik (Gelenkersatz) als auch konservative Therapieverfahren zur Verfügung. Elementare Bestandteile sind hierbei die Aufklärung über die Erkrankung und dessen therapeutische Beeinflussbarkeit. Es sollte eine Beratung zum Verhalten im Alltag insbesondere in Hinblick auf die Belastung im Beruf und Sport stattfinden. Außerdem sind eine eventuelle Gewichtsreduktion und die Beseitigung muskulärer Defizite, beispielsweise durch zielgerichtete Physiotherapie, anzustreben. 

Zur Behandlung der Symptome sind laut der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AKdÄ) Schmerzmittel mit entzündungshemmenden Eigenschaften am besten untersucht. Hierzu zählen unter anderem Präparate mit den Wirkstoffen Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen. Diese Arzneimittel können sowohl oral eingenommen werden als auch lokal auf die betroffenen Gelenke in Form von Salben, Cremes und Gelen aufgetragen werden. Da es sich bei der Behandlung der Arthrose i.d.R. um eine Langzeittherapie handelt, ist die Anwendung auf der Haut für magenempfindliche Patienten eine Überlegung wert. Eine kürzlich durchgeführte Studie (Seefried L et al., 2020) konnte belegen, dass sich nach mehrtätiger Anwendung ein ausreichendes Wirkstoffdepot im Kniegelenk aufbaut und so eine eventuelle Dosisreduktion von oral eingenommenen Präparaten möglich ist. Zur Unterstützung des Knorpelgewebes und der Gelenkflüssigkeit können Substanzen wie Hyaluronsäure, Chondroitin, oder Glucosamin dem Körper zugeführt werden. Unterstützend hat hierzu auch die Anwendung der Akupunktur in den letzten Jahren gute Ergebnisse geliefert.

 

Autor: Martin Nowakowski